Am 17.01.2016 hatte der Gewerbeverein Grossenlüder und die Gemeinde Großenlüder zum ersten gemeinsamen Neujahrsempfang geladen. Der 1. Vorsitzende des Vereins Bernhard Vandeberg begrüßte die Gäste und lobte die gute Zusammenarbeit der beiden Gastgeber.
Als Gastredner begrüßte er besonders Landrat Bernd Woide, „wir wissen, dass Sie unsere Ecke des Landkreises sehr wohl im Blick haben. Sie haben ein offenes Ohr für die Fragen der Betriebe.“Willkommen hieß er kirchlichen Vertreter Kaplan Daniel Göller, die Kirche habe bereits vor mehr als 1.000 Jahren die wirtschaftlichen Grundlagen der Region gelegt. Sein Gruß galt auch allen Kommunalpolitikern. Die Kommunalwahl 2016 stehe vor der Tür und die Betriebe seien in vielen Punkten von den klugen und durchdachten Beschlüssen in den Parlamenten abhängig. Sein Wunsch dabei sei, dass das Thema Bürokratieabbau von den Parteien noch mehr beachtet werde.
Ein weiteres Thema in der Politik sei die Flüchtlingskrise. Die Menschen, die nach Deutschland kommen, müssten eine Chance haben in den Betrieben der Region mitzuarbeiten, nur dann könne gelingen, was aus Berlin gefordert wird. „Arbeit ist aus meiner Sicht die beste Integration“, so Vandeberg. Den Vertretern der Freiwilligen Feuerwehren und den Vorsitzenden der Vereine dankte er für ihr Engagement, denn dieses Engagement in den Vereinen stärke die Region. Vandeberg begrüßte auch die Ortslandwirte der Gemeinde. Die landwirtschaftlichen Betriebe seien die Grundlage für die Ernährung der Bevölkerung. Gleichzeitig leisteten sie aktive Naturschutzarbeit. Der Gewerbeverein vor Ort sei wichtig für alle Fragen der lokalen Unternehmen. Er wolle ein Sprachrohr für diese Unternehmen sein. Dabei solle aber auch der gesellige Aspekt nicht zu kurz kommen. Besonders erwähnenswert sei auch der jährliche Lüdertalmarkt, „was die Aussteller hier auf die Beine stellen, finde ich großartig“.
Großenlüder sei eine Gemeinde mit bewährten und neuen Unternehmen, die alle beispielhaft für hohe Leistungsfähigkeit, Präzision, Zuverlässigkeit, Innovation, Akzeptanz stehen, „sie sind ein Garant für die guten Entwicklung unserer Gemeinde in den zurückliegenden Jahren,“ so Bürgermeister Werner Dietrich in seiner Begrüßungsrede. Die Zahl der Arbeits- und Ausbildungsplätze habe sich steigend entwickeln können, Großenlüder sei heute ein leistungsstarker und konkurrenzfähiger Unternehmensstandort.
Die Gemeinde biete eigene Gewerbe- und Mischgebiete zu attraktiven Preisen in Großenlüder, Bimbach und Müs und ermögliche damit den Unternehmern den Verbleib und neuen, auswärtigen Unternehmen den Zuzug in die Gemeinde. „Die gemeindliche Infrastruktur passt“, so Dietrich. Befragungen der gemeindlichen Unternehmer zeige eine große Zufriedenheit mit der Gemeindeverwaltung. Dazu habe die Gemeinde im Sinne der Unternehmen auch einiges geändert, u. a. Berücksichtigung von heimischen Unternehmen bei der Auftragsvergabe, eine zügige und unkomplizierte Abrechnung und Zahlung der Rechnungen und eine Einbürokratisierung. „Voneinander und miteinander lernen, gestalten und handeln, davon profitieren beide Seiten, profitiert der Standort Gemeinde Großenlüder.“
Die Entwicklung bleibe aber auch in den nächsten Jahren nicht stehen, so entstehen in den sieben Ortsteilen neue Baugebiete, die Dorferneuerung in Eichenau und Großenlüder werde weiter geführt. Wasser- und Kanalerneuerungen, Straßenbau- und Ausbesserungsprogramm, Ausbau und Erneuerung der Kitas sowie neue und zusätzliche Kita-Plätze und Angebote, zeitgemäße Kinderspielplätze, Seniorenangebote, ein Kunstrasenspielfeld an der Lüdertalschule, Verbesserung des Bürgerservices im Rathaus, ein neues Bürgermobil, neue Fahrzeuge und gute Ausstattung der Feuerwehren seien nur einge von vielen weiteren Investitions- und Entwicklungsfeldern der Gemeinde. Wichtig sei es zu beachten, „dass wir uns das leisten sollten, was wir uns leisten können“, so Dietrich, „wir müssen heute so handeln, dass wir auch morgen noch handlungsfähig bleiben.“
Kaplan Daniel Göller überbrachte die Grüße der katholischen Seelsorger der Gemeinde Pfarrer Blümel und Pater Ljubo sowie der evangelischen Pfarrerin Maike Westhelle. Der Segensspruch „Christus mansionem benedicat – Christus segne dieses Haus“, den die Sternsinger an den Häusern in der Gemeinde anbringen durften, sei der wichtigste Wunsch für das neue Jahr. Er dankte dem Gewerbeverein für den weihnachtlichen Schmuck im Ortskern von Großenlüder und für die vielfache Unterstützung der Kirchengemeinden durch die örtlichen Betriebe.
Der Gastredner, Herr Landrat Woide, sprach zum Thema „Wirtschaft in unserer Region. Woide verwies darauf, dass es bezüglich der wirtschaftlichen Entwicklung zwar immer wieder Prognosen gebe, diese bleiben aber ungewiss. Es gilt daher für die Wirtschaft, sich beständig dem Wettbewerb regional und überregional zu stellen, durch gute und überzeugende Produkte und Dienstleistungen. Steuern, wie z.B. die Gewerbesteuer müssten von den Unternehmen erwirtschaftet werden. Das schnelle Internet müsse weiter ausgebaut werden. Die Schulen sollten den jungen Menschen Zukunft bieten, auch jenseits des Studiums.
ine niedrige Arbeitslosenquote im Landkreis sei auch dem Engagement und der Betätigung der Unternehmen zu verdanken. Woide forderte weniger Regulierung, weniger Standarts, die Verwaltung und Wirtschaft belasten. Zur Flüchtlingsproblematik äußerte Woide, dass es keine Unendlichkeit der Hilfe geben könne. Es gehe auch um Planbarkeit und die Bewältigung von Flüchtlingszahlen. „Wir dürfen den Kopf nicht in den Sand stecken, es geht um Realitätsnähe,“ so der Landrat. Er danke den zahlreichen Ehrenamtlichen, die hier unverzichtbare Dienste erbringen. Dem Gewerbeverein und der Gemeinde Großenlüder wünschte Woide alles Gute.
Der abschließende Neujahrsumtrunk wurde musikalisch vom Duo Mara und Chris Miller begleitet.
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