Neujahrsempfang 2017

Zum 2. Mal hatten der Gewerbeverein und die Gemeinde Großenlüder zum Neujahrsempfang ins Lüderhaus eingeladen. Der Vorsitzende des Gewerbereins Bernhard Vandeberg konnte auch in diesem Jahr zahlreiche Vertreter aus Wirtschaft, Politik, Vereinen und Kirche begrüßen.

Der Gewerbeverein als Sprachrohr für Unternehmen der Region

Er betonte die gute Zusammenarbeit von Gewerbeverein und Gemeinde und dankte Bürgermeister Werner Dietrich für die Unterstützung. Deutschland stehe vor großen Herausforderungen ob Sicherheitspolitik, Kampf gegen den Terrorismus, Flüchtlings- und Währungspolitik, Sicherung des Euros und auch die Bundestagswahl werfe bereits ihre Schatten voraus. Neben der großen Politik dürften jedoch nicht die regionalen Fragen vergessen werden. „Der Gewerbeverein will Sprachrohr für alle Unternehmer der Region sein“, so Vandeberg, ein gutes Miteinander und ein reger Austausch seien hier besonders wichtig. Er erinnerte auch an den Lüdertalmarkt der am 09. April 2017 stattfindet und der sich in den vergangen Jahren zu einem wahren Besuchermagnet entwickelt habe.

„Die sechstgrößte Gemeinde im Landkreis, Großenlüder, ist auf einem guten Weg“, betonte Bürgermeister Werner Dietrich in seiner Rede. Sie habe einen guten Stand in vielen Bereichen erreicht, Unternehmer in Handwerk und Handel sowie im privaten und öffentlichen Dienstleistungsbetrieben seien gefragt und neue Arbeits- und Ausbildungsplätze entstanden. Mit dem Rossmann-Drogeriemarkt habe man eine Lücke in der Angebotspalette schließen können und auch in der Aspe werde sich in diesem bzw. im nächsten Jahr einiges tun. Im Energiebereich werde die Zusammenarbeit mit der RhönEnergie verstärkt.

Das Haushaltsjahr 2017

Die Gemeinde selbst habe im vergangenen und wird im laufenden Jahr gezielt investieren. Steuern würden nicht erhöht und der bisherige Abbau der Verschuldung werde weiter konsequent vorangetrieben. Zum wiederholten Male könne die Gemeinde auch für das Haushaltsjahr 2017 einen ausgeglichenen Haushalt mit einem Haushaltsplus von rund 560.000 € vorlegen. Verglichen mit anderen Gemeinden im Landkreis, sei dies ein beachtliches Ergebnis.

Wichtig sei es den Standort Großenlüder attraktiv und bezahlbar zu erhalten. Er empfehle der Politik, den Pfad der sparsamen Haushaltspolitik nicht zu verlassen, auch wenn einzelne Interessengruppen mehr Ausgaben in ihren Bereichen verlangen. Es zahle sich aus in guten Zeiten zu sparen und in weniger guten Zeiten, Rücklagen und Liquidität für notwendige Ausgaben zu besitzen.

Der Schulstandort Großenlüder

Auch der Schulstandort Großenlüder sei ein wichtiger Punkt und müsse auf Nachfragen und erforderliche Änderungen reagieren dürfen. Frau Neiße von der Lüdertalschule leiste hier großartige Arbeit. Aber was geschehe mit den Haupt- und Realschulen überhaupt? Dietrich plädierte in Großenlüder für das Modell einer Förderschule und erwartet vom Land Hessen ein klares Bekenntnis zur Weiterentwicklung und Stärkung dieser Schulform, damit nicht weiter Kinder z. B. zur integrierten Gesamtschule nach Schlitz abwandern.

Zum Flüchtlingsthema konnte Dietrich vermelden, dass die bisher von der Gemeinde angemieteten Wohnungen zum nächstmöglichen Zeitpunkt gekündigt werden, da sich die Anzahl der Flüchtlinge erheblich verringert haben.

Zum Abschluss seiner Rede richtete er an die Großenlüderer Politik die Empfehlung, möglichst die nächsten zwei bis drei Jahre keine Steuer- und Gebührenerhöhungen zu beschließen, solange noch ein Haushaltplus erwirtschaftet werde. Er dankte allen Haupt- und Ehrenamtlichen Helfern der Gemeinde für ihren Einsatz und ihre Arbeit. „Es gilt mit Augenmaß, Konzentration und einer vertretbaren Gelassenheit anstelle Hektik und Aktionismus die Herausforderungen der Zeit anzunehmen und zu bewältigen.“

Gastredner Bernhard Juchheim

Als Gastredner referierte Bernhard Juchheim zum Thema „Mittelstand, Standortpolitik/ -faktoren, Arbeits- und Ausbildungsplätze“ und lieferte den anwesenden Gästen interessante Informationen und Denkanstöße. Kaplan Daniel Göller überbrachte die Grußworte der kirchlichen Vertreter. Für musikalische Unterhaltung sorgten das Duo Jaqueline & Fabian.